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Guten Morgen, ihr Lieben! Ich hoffe es geht euch allen gut und ihr seid gut in den Juli gestartet.

Mit diesem Monat gibt es eine kleine Änderung in meiner Rubrik Montags-Muster. Immer am ersten Montag im Monat gibt es ein Interview mit einer/m Stricker/in, Designer/in, Strick-Autor/in, der/die euch dann auch ihr ganz persönliches Lieblingsmuster – und somit Montags-Muster – vorstellt. Es sind Mädls und Jungs, die ihr vielleicht aus dem Strickumfeld schon kennt oder eben dann hier bei mir ein bisschen näher kennenlernen könnt. 🙂

Den Anfang macht heute die frischgebackene Strickbuch-Autorin Julia alias Feinmotorik.

Feinmotorik, Montagsmuster

Liebe Julia, ich freue mich sehr, dich heute als meinen ersten Montags-Muster-Gast begrüßen zu dürfen. Viele kennen dich sicherlich schon vom deinem Label „Feinmotorik“, aber für alle, die dich nicht … oder nicht so gut kennen, stelle dich doch bitte kurz vor. Wer bist du? Wo kommst du her?

Wie Du schon richtig gesagt hast, heiße ich Julia-Maria und bin leidenschaftliche Strickerin. Ich bin Anfang/Mitte/Ende Dreißig (ok, 37) und wohne mit meinem Mann und meinem Sohn in Köln.

Du bist seit einigen Jahren unter deinem Label „Feinmotorik“ unterwegs. Wie kam es zu diesem Namen? Und was versteckt sich alles hinter Feinmotorik?

Meine Schwester hat mir zur Hochzeit ein Fotoalbum gebastelt, in dem ein Bild ist, auf dem ich als Kind zu sehen bin, wie ich im Schlafanzug bei meiner Oma auf der Couch sitze und häkel. Drunter hat sie geschrieben „Die geborene Feinmotorikerin“. Also war für mich klar, dass so mein Label heißen muss. Außerdem wollte ich mich mit dem Namen für mein Label nicht nur aufs Stricken reduzieren, da ich ja auch alles andere gerne mache, was unter die Feinmotorik fällt, wie basteln, häkeln, sticken seit letztem Jahr auch nähen und und und.

Wie bist du zum Stricken gekommen? Wie lange strickst du schon? Was strickst du am liebsten?

Ich stricke erst seit 2013. Da habe ich in einer fixen Idee beschlossen: ich lerne jetzt stricken. Da der VHS-Kurs, für den ich mich angemeldet hatte, mangels Teilnehmerzahl ersatzlos gestrichen wurde, hab ich im Internet einen Aufruf gestartet, wer mir die Basics (Maschenanschlag, rechte und linke Maschen und Abketten) beibringen könnte. Schnell hatte sich eine nette Frau (leider erinnere ich mich nicht mehr an ihren Namen – ich würde mich heute noch so so so gerne bei ihr bedanken!) gefunden und wir haben uns in einem Einkaufszentrum in der Vorweihnachtszeit getroffen. Da saßen wir auf einer Bank mitten im Gang und sie hat es mir beigebracht.

Am liebsten stricke ich Strickjacken, Kleider und Tücher. Davon kann ich nicht genug haben und mein Kleiderschrank platzt jetzt schon aus allen Nähten.

Seit letztem Jahr gehörst du auch zu den Strick-Designern. Wie ist es dazu gekommen? Und das reizt dich so sehr am designen?

Strickanleitungen sind für mich meistens nur Ideengeber. Ich stricke los und ändere dann aber so ziemlich alles ab, bis mir das Modell dann so passt und gefällt, wie ich es mir vorstelle. Also lag es nah, einfach selbst Designs zu entwerfen, die von vorn herein meine Ideen beinhalten.

Vor kurzem ist dein erstes Buch erschienen. Herzlichen Glückwunsch! Erzähl uns doch ein bisschen davon … was beinhaltet das Buch? Welche Strickprojekte gibt es zum Nachstricken?

Ja! Oh meine Güte, ist das nicht spannend? Ich kann es selbst nicht glauben. Das Buch heißt „Bobbelicious Stricken“ und beinhaltet 19 Designs speziell für Farbverlaufsbobbel. Von Tüchern über Anziehsachen bis hin zu Home-Accessoires ist alles enthalten. Das Besondere dabei ist, dass alle Designs aus nur einem Bobbel gestrickt werden können. Es gibt drei unterschiedliche Schwierigkeitsstufen von anfängertauglich bis hin zu Profis, sodass jeder das für ihn passende Projekt finden sollte.

Aktuell läuft ja auch der #BobbeliciousAlong. Das ist ein Online-Strickevent, bei dem wir einen Monat lang zusammen Modelle aus dem Buch stricken. Jeder ist herzlich dazu eingeladen mitzumachen! Infos dazu gibt es auf meinem Blog oder auf Instagram unter dem Hashtag #BobbeliciousAlong.

Auch dein Tag hat nur 24 Stunden – wie kriegst du das alles gestemmt – Designerin/Familie/Blog etc.?

Das frage ich mich auch manchmal. Zugegeben, zu Hause bleibt viel liegen. Bitte kommt mich nie spontan besuchen! Und in den letzten Monaten sind auch mein Mann und mein Sohn zu kurz gekommen. Zwei Bücher in einem Jahr, denn im August kommt ja mein zweites Buch „Mosaiktücher stricken“ raus, waren eine besondere Herausforderung. Aber jetzt, wo die Bücher fertig sind, kann ich wieder ein bisschen kürzer treten und mehr Zeit mit meiner Familie verbringen.

Hast du persönliche Heimtipps? Was magst du besonders gerne? Hast du Lieblingsgarne?

Was sind Heimtipps?

Im Zuge des Bobbelicious Buches habe ich die Puno von Lang Yarns kennen und lieben gelernt. Jede Masche war eine einzige Freude. Ansonsten bin ich ein riesiger Fan von qualitativ hochwertigen Garnen von kleinen und großen Handfärbern. Featherfin Yarn, Samelin Dyeworks, Wollmeise, Madelinetosh, Malabrigo um nur ein paar zu nennen. Mein Stash spricht Bände!

Und im Bezug auf Stricknadeln schwöre ich auf meine HiyaHiya Shap Nadeln. Da passt einfach alles.

Du bist kreativ ja auch noch bei einigen anderen Projekten aktiv, z.B. bei „Die Drei vom Blog„. Wie kam es dazu? Was macht ihr Drei da genau? 

Ja, mit meinen beiden Freundinnen und Strickbloggerinnen Janine von Jetztkochtsieauchnoch und Stefanie von Feierabendfrickeleien bilden wir das Trio „Die Drei Vom Blog„. Wir veranstalten online Strickevents, sogenannte Knitalongs, da Stricken im Kollektiv einfach deutlich mehr Spaß macht. Es motiviert einfach unheimlich, wenn man selbst mal in einem Stricktief hängt, weil das Tuch, das man strickt, so furchtbar öde ist oder man von den gefühlt Trillionen von Maschen auf der Nadel genervt ist. Dazu gibt es auch eine Facebook-Gruppe „Die Drei Vom Blog – Knit Along„, der jeder gerne beitreten kann, um mitzumachen. Jeder ist Willkommen!

Was sind deine Wünsche und Pläne für die Kreativ-Zukunft?

Wünsche? Ich hätte so gerne mehr Arme – acht oder so. Oder besser zehn. Und einen 48 Stunden Tag, um alle Ideen und Projekte, die ich gerne stricken würde, auch zu stricken.

Konkrete Pläne? Mir schwirren unheimlich viele Design-Ideen im Kopf rum, die ich gerne umsetzen würde. Außerdem brauche ich dringend neue Strickjacken – davon kann ich ja nicht genug haben. Da würde ich im kommenden Herbst/Winter gerne ein paar stricken. Ach und Kleider. Ich liebe Strickkleider. Im Winter gibt es nix Praktischeres als ein Strickkleid. Strumpfhose und Stiefel dazu und man ist immer schick angezogen.

Warum ist dein gewähltes „Montags-Muster“ dein Lieblingsmuster?

Das falsche Patentmuster ist ein sehr einfaches rechts/links Muster mit einem tollen Griff. Es erinnert ja optisch an ein richtiges Patentmuster, vor dem aber viele Anfänger zurückschrecken. Mit dem falschen Patentmuster kann man also Projekte stricken, die wie ein richtiges Patentmuster aussehen, aber eben auch anfängertauglich sind. So hab ich’s ja am liebsten. Tolle Modelle so einfach wie möglich gestrickt.

Montagsmuster, stricken, Montag, Anleitung

Zum falschen Patentmuster:

Es handelt sich um ein ganz einfaches rechts/links Muster. Die Maschenanzahl muss durch 4 teilbar sein, in Reihen plus 1. Der Rapport zwischen den * wird fortlaufend wiederholt.

Hinreihe: 1Mli, *3Mre, 1Mli*

Rückreihe: *2Mre, 1Mli, 1Mre*, 1Mre

Montagsmuster, stricken

Die Strickschrift wird von unten nach oben, in den Hin-R von rechts nach links und in den Rück-R von links nach rechts gelesen. Sie zeigt das Muster, wie es auf der Vorderseite erscheint.

Ich verwende hier übrigens die edlen Stricknadeln aus #Rosenholz von PONY Needles und #Austermann #Merino85.

Liebe Julia, vielen herzlichen Dank für das Interview und die Preisgabe deines persönlichen Lieblingsmusters!

Viel Spaß beim Ausprobieren und Nachstricken des falschen Patentmusters!

PS: Ich freue mich natürlich sehr über Fotos von euren Montags-Mustern … verlinkt doch einfach eure Bilder und Beiträge bei Instagram und Facebook mit #montagsmuster  … dann finde ich euch. 😉