Liebe Freunde der Wolle,
es ist wieder Zeit für eine weitere Lektion „Finnisch für Stricker/innen“.
Wie in jedem guten Sprach- und Strick-Kurs wollen wir mal kurz wiederholen:
Isoveli = Großer Bruder
7 Veljestä = Die sieben Brüder
Und das heutige, neue Wort: Hehku
Hehku bedeutet wortwörtlich übersetzt „Glühen“. Es beschreibt ein warmes, sanftes Licht wie man es von einem schönen Sonnenuntergang kennt. So eines, das einfach der Seele guttut. So richtig schön warm und lebendig.
Aber es hat auch eine metaphorische, also symbolische Bedeutung im Finnischen. Die gefällt mir persönlich fast noch besser als die direkte Übersetzung. Es wird im Finnischen nämlich oft verwendet, um Gefühle wie innere Wärme, Inspiration oder Energie zu beschreiben.
Und es ist der passende Name einer wunderbaren Wolle der Firma NOVITA.
Hier für euch erst einmal die reinen Fakten zu Hehku:
Zusammensetzung: 60% Mohair, 40% Wolle
100 g-Knäuel mit einer Lauflänge von ca. 125 m
Empfohlene Nadelstärke: 5,00 mm
Maschenprobe: 16 Maschen und 22 Reihen = 10 x 10 cm
Hehku ist ein wirklich auffälliges Mohair-Mischgarn. Der hohe Mohair-Anteil wird auch durch den Flauscheffekt am Knäuel sofort sichtbar. Es ist sehr leicht, weich und fluffig.
Mohair ist ja auch bekannt als das „Diamantgarn“ unter den Naturfasern und stammt von der Angoraziege. Es wird vor allem durch seine feine Struktur und den edlen Glanz ausgezeichnet. Diese Fasereigenschaften verleihen der Hehku seine charakteristische weiche Textur.
Der Woll-Anteil bei diesem Garn sorgt für Struktur und Haltbarkeit. Wolle ist ja schließlich bekannt für ihre isolierenden Eigenschaften. Sie hält also warum, ohne zu überhitzen und ist dabei atmungsaktiv.
Die Kombination beider Fasern und auch Garneigenschaften machen die Hehku zu einem Flauschgarn, das dennoch strapazierfähig ist.
Der erste Blick und der erste Griff
Für mich persönlich ist Hehku ein Garn, was ich auf den ersten Griff und den ersten Blick schlichtweg ganz anders eingeschätzt habe. Ich weiß gar nicht so recht warum, aber es hat mich einfach nicht so „angemacht“. Mein Strickhirn hat mir vorgegeben, dass es ganz lange Mohairfasern hat und es beim Stricken nur ein großes „Flusenteil“ wird. Ich muss zugeben, dass der Wollknäuel einige Tage länger bei mir verweilt hat, bevor ich schließlich voller Elan mit dem Stricken begonnen habe.
Also, nicht dass ihr mich falsch versteht. Ich mag Mohair und vertrage es auch gut auf der Haut. Was ich nur generell nicht mag, sind so super flusige Garne, die keine Struktur mehr erkennen lassen und alles nur noch ein Kuddelmuddel ist. Wisst ihr, was ich meine?
Aber wir sind ja alles Menschen, die eines Besseren belehrt werden können, gell?!
So strickt es sich mit der Huhku
Ich habe das Garn wie auf der Banderole angegeben mit Nadelstärke 5,0 mm verstrickt (mit einem Nadelspiel von Seeknit).
Schon nach den ersten Reihen musste ich meine vorgefertigte Meinung revidieren.
Durch die relativ große Nadelstärke sieht man sehr schnell einen Erfolg und das Strickprojekt wächst rasant. Manchmal brauche ich so einen schnellen Erfolg. Ihr auch?
Die Hehku lässt sich wirklich angenehm verstricken. Ja, der Flausch des Mohairs hat etwas längere Härchen, lässt sich aber sehr gut verstricken. Was mir besonders wichtig bei Flausch-Garnen ist: Ich möchte die Struktur der Masche noch erkennen. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, ist das absolut der Fall.
Ich persönlich würde dieses Garn nicht unbedingt mit einem aufwändigen Muster kombinieren, die Wolle und ihre Struktur und natürlich das Maschenbild soll für sich wirken. Mir wäre das mit Flausch und kompliziertem Muster einfach zu viel. Aber das dürft ihr ja sehr gerne auch selbst ausprobieren.
Fairer halber will ich aber erwähnen, dass das Auftrennen dieses Garnes nur schwer, bis gar nicht möglich ist. Die Fasern des Mohairs verhaken sind einfach zu sehr untereinander. Das solltet ihr auf jeden Fall bei einem Strickprojekt berücksichtigen.
Am Ende gefällt mir meine Maschenprobe wirklich sehr gut. Sie ist luftig leicht geworden und ich könnte mir hier einen ganz schlichten Cardigan vorstellen. Ein leichtes, fluffiges Teilchen, das superschnell gestrickt ist. Außerdem sorgt auch die großzügige Lauflänge dafür, dass man gar nicht so viel Knäuelchen braucht. Das ist doch auch ein Argument, oder?
Die spezifischen Eigenschaften der Hehku
Wie immer, gibt es überall Vor- und Nachteile. Oder anders ausgedrückt: Auch die Hehku hat bestimmte Eigenschaften, die man berücksichtigen sollte, wenn man ein Projekt mit ihr plant.
Vorteile:
- Luxuriös weich: Dank des hohen Mohair-Anteils ist die Hehku besonders weich und angenehm auf der Haut.
- Leicht und wärmend: Mohair und Wolle ist eine unschlagbare Kombi und perfekt für Kleidungsstücke, die wärmen sollen, ohne schwer zu sein.
- Edler Glanz: Der Mohair-Anteil verleiht der Hehku eine elegante, schimmernde Optik.
- Vielseitig: Die Hehku ist ideal für Schals, Tücher, Sweater, Cardigans und vieles mehr.
Nachteile:
- Mohair-Flusen: Wir kennen es alle: Wie bei allen Mohair-Garnen kann es zu leichten Flusen kommen, insbesondere durch intensives Tragen. Es kommt natürlich darauf an, welche Farben ihr dazu tragt und wie sehr die Flusen dann farblich auffallen.
- Auftrennen fast unmöglich: Durch die langen Mohair-Fasern ist ein Auftrennen fast unmöglich. Das sollte bei einem Strickprojet unbedingt beachtet.
Farben, die inspirieren
Die Hehku wartet mit einer sehr breiten Farbpalette auf. Von zarten Pastelltönen, die von rosé, creme bis flieder reichen, geht es auch hin bis zu den satten, intensiven Nuancen wie Bordeauxrot, Tannengrün und Kobaltblau.
Ich finde die Farben sehr ansprechend ausgewählt, weil sie einerseits zu jeder Jahreszeit passen, aber auch eine sehr harmonische Kombination der Farben ermöglicht.
Dank des Mohair-Anteils schimmert jede Farbe leicht, so kommt der edle Look und die luftige Ausstrahlung des Garns nochmal intensiver zur Geltung.
Ob ich zu einer knalligen Farbe greife, um ein echtes Statement-Stück zu stricken oder eher zu einem Pastellton, um den Frühling herbeizurufen, weiß ich noch nicht. Beides klingt verführerisch, oder?
Strickmöglichkeiten mit Hehku
Die Möglichkeiten mit Hehku sind nahezu grenzenlos. Hier sind einige meiner Projektideen dafür:
- Luftige Tücher und Schals: Die leichte Struktur des Garns eignet sich perfekt für Accessoires, die sowohl wärmen als auch schmücken. Glatt rechts oder einfache Rippen betonen den fluffigen Charakter von Hehku und ein einfaches Strickmuster stellt sicher, dass nicht geribbelt werden muss.
- Oversize-Sweater: Hehku ist ideal für lässige, oversized Pullover, die federleicht sind, aber angenehm wärmen. Hier lassen sich ganz wunderbar mehrere Farben kombinieren, z.B. in großen Blockstreifen.
- Feine Cardigans: Durch die weiche und leichte Textur ist Hehku ideal für elegante Cardigans, die sich perfekt über Kleider oder Blusen tragen lassen. Für mich ein absolutes Must-Have! Ich liebe leichte Cardigans!
Mein persönliches Fazit
Erinnert ihr euch noch daran, dass ich oben geschrieben habe, dass mir die symbolische Bedeutung von Hehku besonders gefällt. Darauf möchte ich nochmal zurückkommen.
Nachdem ich das Garn nun ausgiebig getestet, meine anfängliche Meinung geändert habe und plötzlich auch schon die nächste Design-Idee davon im Kopf habe, kann ich wohl guten Gewissens behaupten, es hat mich überzeugt.
Die symbolische Bedeutung, dass Hehku innere Wärme, Inspiration und Energie beschreibt, könnte für mich persönlich nicht besser auf dieses Garn passen. Ich empfinde es durch seine Leichtigkeit und in Kombination mit den verfügbaren Farben als totaler Energie- und Inspirationsspender.
Für mich ist klar, Hehku kommt bei mir ganz bald schon wieder auf die Nadeln.
Lass dich doch auch davon inspirieren und stricke etwas Schönes, leichtes für dich!
Solltet ihr als Wolleladen-Inhaber Interesse an den Garnen von NOVITA haben, könnt ihr diese in Deutschland über plus H beziehen.
Euch sagt der Großhändler plus H (noch) nichts? Dann kann ich euch diesen Beitrag empfehlen (KLICK – Verlinkung Vorstellung plus H):
Solltet ihr noch weitere Infos zu dem Finnischen Garnhersteller NOVITA haben wollen, dann lege ich euch meinen Blick hinter die Kulissen sehr ans Herz. Hierzu könnt ihr in meinem Blogbeitrag Weiteres erfahren (KLICK- Vorstellung NOVITA):
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